Bei Wartung und Reinigung, also außerhalb des Regelbetriebs einer Maschine, passieren die gefährlichsten Arbeitsunfälle. Die Ursache sind meist nicht abgeschaltete Restenergien im System. Ein LoTo-Programm (Lockout, Tagout), wie es in den USA gang und gäbe ist, kann die Sicherheit im Betrieb hier entscheidend erhöhen: Dabei werden alle Energien abgeschaltet, gegen Wiedereinschalten gesichert und die Wirksamkeit der Absperrung geprüft. Als CLTTE (Certified LoTo Expert) implementiert und auditiert CE-CON LoTo-Programme.Mit einem LoTo-Programm können alle vorhandenen Energien eines Systems und einer Anlage, direkte wie indirekte und alle Energietypen, seien es Elektro, Gas, Hydraulik oder Pneumatik sicher abgestellt werden. In den USA regelt die Occupational Safety and Health Administration (OSHA) die Kriterien und Mindestvoraussetzungen für LoTo – es kommt bei wiederkehrenden Arbeiten an Anlagen zum Einsatz, wie etwa der Wartung, Instandhaltung und Reinigung.
Das LoTo-Vorgehen umfasst folgende Schritte: Der betroffene Schalter wird umgelegt und die Spannung bzw. Energie damit abgeschaltet, der Schalter wird mit einem Schloss gesichert, auf einem Etikett stehen dann Name, Datum und Grund für die Abschaltung. Danach wird die Spannungsfreiheit mit einem Messgerät geprüft. LoTo könnte deswegen um ein zusätzliches "To" für "try out", also Überprüfung, ergänzt werden, um im Namen alle drei Schritte abzubilden. In Europa wird die Arbeitssicherheit bei Wartungs- oder Reinigungsarbeiten von der europäischen Richtlinie 2009/104/EG über Mindestvorschriften für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Benutzung von Arbeitsmitteln durch Arbeitnehmer bei der Arbeit geregelt. Der Arbeitgeber hat die Verantwortung, seinen Mitarbeitenden nur sichere Arbeitsmittel zur Verfügung zu stellen.
Noch immer passiert ein Großteil der schweren Unfälle im Gewerbe nicht im Normalbetrieb, sondern bei der Wartung, Instandhaltung oder Reinigung. Während elektrische Energie immer über den Hauptschalter gesichert werden kann, sind andere Energien nicht immer ohne Weiteres absperrbar. Mit einem LoTo-Programm gelingt das, allerdings ist LoTo mehr als nur ein Schloss an die Netztrennvorrichtung zu hängen. Zunächst werden Zuständigkeiten und Abläufe festgelegt, Verfahren zur Trennung von Energien beschrieben und sich auf notwendige Hilfsmittel verständigt. Sonderabläufe wie schichtübergreifende Instandhaltung müssen berücksichtigt sowie Vorgehensweisen festgelegt werden, wenn zum Beispiel Fremdfirmen involviert sind. Es wird dokumentiert, wer wie und wann geschult wird und in welchen Intervallen die LoTo-Prozeduren überprüft werden. Eine solche muss leicht lesbar und gut zugänglich sein, damit sie in der Praxis gelebt wird.
Die erste Frage bei der Implementierung ist die LoTo-Fähigkeit der Maschinen und Anlagen im Unternehmen. Sind alle Energien trennbar? Werden gegebenenfalls andere Maschinen beeinträchtigt, die ebenfalls gesichert werden müssen? In einer Prozedur werden die Analyse der Energietypen und Sicherheitsbereiche verfasst. Anlagen werden in Bereiche unterteilt, die separat absperrbar sein müssten. Danach beginnt man mit einer Risikobeurteilung und die Möglichkeiten zur Abschaltung der Energien sowie Hilfsmittel werden definiert.
Eine LoTo-Prozedur beinhaltet immer eine Checkliste für konkrete Maschinen mit Layouts samt Absperrpunkten, Energiearten und Informationen, wie man abschaltet und wie man überprüft. Die Reihenfolge der Abschaltung wird bestimmt und ebenfalls die Schritte zur Wiederinbetriebnahme der Maschine. Gerade die Unterweisung der Mitarbeitenden ist wesentlich; sie müssen wissen, wo sich die Abschaltpunkte befinden und wie und mit welchen Hilfsmitteln sie bedient werden. Denn die LoTo-Umsetzung erfordert Übung.
Sie sind in Ihren Unternehmen für LoTo zuständig oder interessieren sich für den Schutz von Arbeitnehmern durch LoTo Prozeduren? Dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf. Wir unterstützen Sie bei allen Fragen rund um LoTo!
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