Elektrik, Mechanik und Thermik, Lärmemission, kinetische Energie oder Strahlung: Maschinen und Anlagen stecken voller potenzieller Gefahrenquellen. Um diese abzustellen oder so weit es geht zu mindern und die Maschine sicher zu machen, erstellen Maschinenbauer im Rahmen des Konformitätsbewertungsverfahrens für das CE-Kennzeichen eine Risikobeurteilung. So sieht es die Maschinenrichtlinie vor. Die Norm DIN EN ISO 12100 „Sicherheit von Maschinen – Allgemeine Gestaltungsleitsätze – Risikobeurteilung und Risikominderung“ konkretisiert dabei, wie die Sicherheitsanforderungen aussehen und wie die Risikobeurteilung erfolgen soll.
Diese Risikobeurteilung lässt sich mit der passenden Software – CE-CON Safety – einfacher erstellen. Wir erklären heute, warum das so ist und wo die Prozesserleichterung erfolgt:
Einfache Normen- und Richtlinienrecherche mit Risikobeurteilungs-Software
Die erste Hürde der Risikobeurteilung ist die Bestimmung, in welche Produktkategorie ein Produkt fällt: Handelt es sich um eine Maschine, ein Lastaufnahmemittel oder eine unvollständige Maschine?
Danach folgt die Normen- und Richtlinienrecherche. Die Software CE-CON Safety unterstützt den Nutzer hierbei, indem sie die verschiedenen Quellen zusammenführt und Zugriff auf die bibliografischen Daten der Richtlinien und harmonisierten Normen ermöglicht. Das erleichtert die Arbeit enorm, da sich der Maschinenbauer, der die Risikobeurteilung durchführt, die richtigen Veröffentlichungen sonst von verschiedenen Anbietern selbst besorgen muss – das kostet Geld und Zeit.
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Typ-A-Normen sind Sicherheitsgrundnormen, die grundlegende Konzepte, Konstruktionsprinzipien und allgemeine Aspekte behandeln, die auf Maschinen angewendet werden können.
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Typ-B-Normen hingegen sind sicherheitsspezifische Grundnormen, die sich mit Sicherheitsaspekten oder einer Art von Schutzeinrichtung befassen, die für eine Vielzahl von Maschinen verwendet werden kann.
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Im Sondermaschinenbau spielen Typ-C-Normen eine wichtige Rolle: Sie beziehen sich auf Sicherheitsnormen, die detaillierte Sicherheitsanforderungen für eine bestimmte Maschine oder eine Gruppe von Maschinen enthalten, etwa Werkzeugmaschinen. Hier ist festlegt, wie und mit welchen Gefährdungen umgegangen werden muss. Die C-Normen geben den Stand der Technik und Best Practices wider. In CE-CON Safety wurden C-Normen so aufbereitet, dass sobald eine entsprechende Norm verknüpft wird, auch die entsprechenden Lebensphasen und Gefährdungen für das Produkt aktiviert werden.
Geführtes System für die Risikobeurteilung nach DIN EN ISO 12100
Unternehmen ohne Software müssen für eine Risikobeurteilung (vor allem) im Sondermaschinenbau auf der grünen Wiese anfangen und wie beschrieben recherchieren, welche Richtlinien und Normen zum Tragen kommen, welche Gefährdungen bestehen und welche Maßnahmen notwendig sind. Die Software CE-CON Safety bietet hier durch ein strukturiertes, geführtes System Hilfestellung und verhindert, dass Teile vergessen werden oder unberücksichtigt bleiben.
Risikobeurteilung für einzelne Baugruppen und Komponenten
Mit CE-CON Safety können Produkte nach Baugruppen und Komponenten herunter gebrochen werden – manche Anlagen, etwa Verarbeitungsstraßen, können ohne Weiteres die Größe von Fußballstadien erreichen. Diese lassen sich übersichtlich in Hallen oder Komponentenabschnitte wie Förderbänder oder Gefahrenstellen unterteilen und in der Software abbilden. Damit erlaubt es die Lösung, das Standardvorgehen der Risikobeurteilung 1:1 umzusetzen – für eine einfache CE-Kennzeichnung, weil das Vorgehen dem logischen Prozessablauf folgt.
Risikobeurteilungen einfach wiederverwenden
In der Serienfertigung bleiben große Teile von Maschinen und Anlagen etwa hinsichtlich Verfahrens- und Herstellungstechnik gleich. Nur etwa ein Anteil von zehn Prozent wird nach Kundenwünschen neu zusammengestellt, etwa ein Förderband statt einem Palettierer integriert. Da rund 90 Prozent unverändert bleiben, entstehen (außer bei Schnittstellen und Integrationen) keine neuen Risiken.
Für Unternehmen bedeutet das einen hohen Wiederverwendungswert ihrer Teil- bzw. Risikobeurteilungen: Die Maschinen werden einmal entwickelt und ggf. Zertifikate gelten für fünf Jahre. Eine erneute, vollständige Risikobeurteilung ist nicht nötig: In der Software können Vorlagen zu der neuen Risikobeurteilung aus den bestehenden Daten automatisch kopiert werden. Es müssen dann nur noch die entsprechenden Schnittstellen und/oder Integrationen neu bewertet werden.
Individualisierte Produktvorlagen durch Consulting und Software
Das Tool CE-CON Safety bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten:
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Komponenten- und Gefahrenstellenvorlagen
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komplette Schutzkonzepte, das heißt die Kombination aus mehreren Maßnahmen-/typen
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sowie Produktvorlagen.
Der Kunde kann dann entscheiden, ob er sich ein Baukastensystem aus Vorlagen etwa nach C-Normen oder nach Produktreihen selbst konzeptioniert und in der Software implementiert oder ob er dies als Dienstleistung in Anspruch nimmt, was CE-CON über Consulting und Academy anbietet.
In diesem Fall hat er noch mehr Möglichkeiten. Es können zum Beispiel individuelle Abhängigkeiten zwischen Baugruppen berücksichtigt werden: Wenn Komponenten A verbaut wird, muss auch Komponenten F verwendet werden. Oder es werden Vorlagen aufgebaut, indem in den Standards nur bestimmte Baugruppen aktiv sind und der Nutzer später selbst entscheidet, welche Baugruppen für den Kundenauftrag für die Baureihe aktiviert werden soll. Die Produktvorlagen können auch versioniert werden, um verschiedene Übergangsdaten von Produktreihen darzustellen.
Ein solches Vorgehen spart dem Unternehmen viel Bearbeitungszeit in der konkreten Risikobeurteilung und verhindert, dass Inselwissen angehäuft wird.
Bei der Risikobeurteilung die Zusammenarbeit erleichtern und Standards sicherstellen
Zahlreiche Projektbeteiligte können mit CE-CON Safety leichter koordiniert werden: Wichtig ist bei der Risikobeurteilung, dass alle Beteiligte unternehmensweit auch an unterschiedlichen Standorten einheitlich vorgehen. Die Software erleichtert das: Projektbeteiligte wie Lieferanten können eingeladen werden, mitarbeiten und auf relevante Daten zugreifen. Standortübergreifende Zusammenarbeit wird möglich. Unternehmen, die für die Risikobeurteilung Tools wie Word und Excel nutzen, können das nicht ohne Weiteres sicherstellen.
Risikobeurteilung: Mit Software Überblick über Maßnahmen behalten
Die Funktion Compliance Manager von CE-CON Safety erlaubt es, Listen zu generieren und verschafft damit den Überblick, welche Maßnahme zur Risikominderung umgesetzt wurde und welche nicht. Unternehmen können so zum Beispiel feststellen, welche Piktogramme angebracht wurden und mit der technischen Dokumentation leichter abstimmen, welche Hinweise in die Betriebsanleitung übernommen werden müssen. Inhalte der Risikobeurteilung, die Relevanz für die Betriebsanleitung haben, können als Reporte aufgerufen werden – sortiert und aufbereitet nach Lebensphasen. Die Software kann so die Zusammenarbeit im Unternehmen abteilungsübergreifend verbessern.